Wieder mit Freude trainieren

Andreas Zinke lässt sich von seinem misslungenen Einstand als Olympia-Coach nicht aus dem Konzept bringen

Seit einer Woche trainiert Andreas Zinke den Fußball-B-Ligisten FC Olympia Lampertheim. Dieser ist nach einem guten Saisonstart durch fünf Niederlagen in Folge tabellarisch ins hintere Mittelfeld abgerutscht. Bei Zinkes Einstand gegen Hambach setzte es ein 1:7. Der erfahrene Zinke hatte Spielertrainer Stefan Knoch abgelöst, der nach Thomas Roths Rücktritt Anfang Oktober nur vier Wochen als Olympia-Coach fungierte.

Herr Zinke, seit fast einem Jahr waren Sie ohne Trainertätigkeit. Was haben Sie in der Zeit gemacht, ist Ihnen langweilig geworden?

Andreas Zinke: Wer so wie ich in der hiesigen Fußballszene verwurzelt ist, der hält sich automatisch auf dem Laufenden, weiß nicht nur die Tabellenstände der umliegenden Vereine, sondern hat auch ein paar Hintergrundinfos. Und natürlich habe ich immer wieder Spiele besucht. Von Gruppenliga bis Kreisliga C war alles dabei.

Das 1:7 gegen den TSV Hambach am Sonntag kann allerdings nicht als geglückter Einstand bezeichnet werden.

Zinke: Natürlich ist ein 1:7 zu Hause erst einmal deprimierend. Die Mannschaft hat gut begonnen, hat sich aber in der ersten Halbzeit wegen ihrer schlechten Chancenauswertung nicht belohnt. Hambach war konsequenter und legte ein schnelles 0:3 vor. Nach unserem 1:3 hatten wir bald die Gelegenheit zum 2:3, doch Rathgeber scheiterte mit einem Strafstoß. In der zweiten Halbzeit kamen wir dann an unsere körperlichen Grenzen und mussten noch vier weitere Gegentore hinnehmen.

Wo gilt es, nun den Hebel anzusetzen?

Zinke: In den drei Wochen bis zur Winterpause müssen wir noch ein paar Punkte sammeln. Erste Gelegenheit ist bereits am kommenden Sonntag im Heimspiel gegen SV Fürth II. Einen ersten Rückblick auf meine Arbeit wage ich aber erst im März oder April kommenden Jahres. Da will ich einen ersten Fortschritt sehen. Obwohl wir so hoch verloren haben, ist Potenzial in der Mannschaft vorhanden. Gegen Hambach waren wir phasenweise ein gleichwertiger Gegner, doch wir sind momentan nicht in der Lage, dies 90 Minuten mit hoher Laufleistung und Kampfbereitschaft durchzustehen.

Was sind nun weitere Ziele beim FC Olympia Lampertheim?

Zinke: Natürlich ist es auch für die Spieler nicht förderlich, wenn innerhalb von nur einem Monat der dritte Trainer kommt. Die Mannschaft ist verunsichert, auch weil die sportlichen Erfolge natürlich momentan ausbleiben. Hier gilt es bis zur Winterpause anzusetzen. Die Spieler müssen wieder mit einer gewissen Freude ins Training kommen, dann stellt sich auch der sportliche Erfolg wieder ein.

Wie lernen Sie als Trainer die Olympia-Mannschaft nun am besten kennen - ist es hier sogar ratsam, die beiden Vorgänger Thomas Roth oder Stefan Knoch zu befragen?

Zinke: Ich werde mir ein eigenes Bild von der Mannschaft machen. Natürlich werden auch Gespräche mit Kapitän und Mannschaftsrat stattfinden, aber es nicht vorgesehen, mit meinen Vorgängern zu sprechen.

In der Mannschaft spielen viele gute Individualisten. Aber die mannschaftliche Geschlossenheit müsste noch ein wenig besser werden, oder?

Zinke: Natürlich haben wir viele gute Einzelspieler, die schon höherklassig gespielt haben. Es muss immer Aufgabe eines Trainers sein, ein gut funktionierendes Kollektiv auf den Platz zu bringen. Auch das wird eines meiner Ziele in Lampertheim sein, dass ich im Verlauf der Saison umsetzen muss.

Ist es ein Vorteil, dass die Olympia-Mannschaft mit einigen Siegen bald im gesicherten Tabellenmittelfeld stehen könnte, was dem Trainer ein ruhiges Arbeiten ermöglichen würde?

Zinke: Natürlich wäre es wichtig, aus den restlichen drei Spielen vor der Winterpause noch fleißig Punkte zu sammeln. In der momentanen Situation geht natürlich der Blick nach unten. Egal, welche Qualität der Kader auf dem Papier hat, wir sollten nicht vergessen, dass die Olympia im Sommer erst aufgestiegen ist. Natürlich waren die Erwartungen deutlich höher. Aber egal, welche Qualitäten Spieler haben, wenn sie körperlich nicht fit sind, dann reicht es auch für die Kreisliga B nicht. Dass muss jedem klar sein.

Quelle: Südhessen Morgen / Matthias Bähr

Foto: Nix

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