thomas roth

Favoritenrolle Tabu

Durchwachsene Vorbereitung

Ein großes Stichwort war in Kreisen des FC Olympia Lampertheim zuletzt immer wieder zu hören: Aufbruchstimmung. Tatsächlich ist die Euphorie beim früheren Gruppenligisten nach zwei knapp verpassten Aufstiegen aus der Fußball-C-Liga verflogen. FCO-Trainer Erdal Ergürbüz, der quasi jedes Jahr aufs Neue mit einer großen Fluktuation kämpfen musste, stellte schließlich sein Amt nach fünf Jahren zur Verfügung. Als Nachfolger präsentierte der zweifache Hessenmeister (1951, 1952) einen, der auf den ersten Blick wie prädestiniert dafür erscheint, wieder Euphorie auszulösen: Thomas Roth (Bild: Nix), der einst den TV Lampertheim von der B-Klasse in die Kreisoberliga und den FV Hofheim in die Gruppenliga führte. Noch dazu steht der 54-Jährige als Olympia-Eigengewächs wie kaum ein Zweiter für Identifikation - was Roth angesichts der Vereinsstrukturen aber nicht verwundert. "Dem FC Olympia fehlt die Jugend als Unterbau. Das wurde leider über Jahre versäumt", weiß der FCO-Coach.

Torjäger Reichardt reaktiviert

Die Verpflichtung Roths, so hatte es den Eindruck, machte aus dem Vorjahres-Achten dennoch umgehend einen Aufstiegsaspiranten. Jedenfalls fällt der FC Olympia immer wieder, wenn Trainer und Funktionäre der C-Ligisten ihre Favoriten für die neue Runde benennen sollen. Doch davon will Roth knapp nach fast fünf Wochen Vorbereitung nichts wissen. "Vieles, was wir uns vorgenommen hatte, konnten wir leider nicht umsetzen. Im Schnitt waren nur sechs bis sieben Spieler im Training", sagt Roth.

Verletzungen und Krankheiten (Roth: "Dagegen kannst du nichts machen"), aber auch ramadan-, urlaubs- und arbeitsbedingte Ausfälle machten dem Übungsleiter einen Strich durch die Rechnung. "Ich weiß, Fußball ist für uns alle ein Hobby, und wir spielen nur in der C-Klasse. Wer mich kennt, weiß aber, dass ich so viel Einsatz und Professionalität wie möglich erwarte. So können wir uns nicht einspielen, und die Grundausdauer fehlt - das kannst du während der Runde schlecht aufholen", betont Roth, der in den ersten vier Wochen mit Torwart Yasin Altunöz, Neuzugang Cem Duman (kam von Azzurri Lampertheim) und Ufuk Kahya gleich drei Stammkräfte ersetzen muss.

Was Roth für die bevorstehende Runde dennoch zuversichtlich stimmt, ist der Charakter der einzelnen Spieler - so sie denn verfügbar sind. "Das sind alles klare Typen. Auf diese Leute kannst du dich verlassen. Auch außerhalb des Sportplatzes wird jetzt etwas unternommen, und wir sind enger mit der zweiten Mannschaft zusammengerückt", meint Roth, der unter anderem Torjäger Michael Reichardt reaktivieren konnte. Gruppenliga- und Kreisoberliga-Erfahrung bringen Karsten Krämer (TV Lampertheim), Timo Rodovsky (FV Hofheim), Mustafa Cöplü (Ataspor Worms) und Hami Serdar (SF Heppenheim) mit.

Weiter will sich Roth jedoch nicht aus dem Fenster lehnen. "Wäre die Vorbereitung gut gelaufen, hätte ich uns vielleicht Außenseiterchancen auf den Aufstieg eingeräumt. So aber ist ein Platz im Mittelfeld das Ziel", glaubt der Olympia-Trainer. In der "stärksten C-Liga aller Zeiten" schiebt er anderen die Favoritenrolle zu: "Allen voran Sportfreunde Heppenheim II. Auch der FSV Einhausen wird eine Rolle spielen."

Quelle: Südhessen Morgen / Foto: NIX

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