Spielgemeinschaft perfekt

FC Olympia und VfB Lampertheim gehen gemeinsame Wege

FC Olympia und VfB Lampertheim treten nächstes Saison als Spielgemeinschaft in der Kreisliga B an 


Lampertheim. Der 21. Juni 2020 ist ein Meilenstein in der Geschichte des Lampertheimer Fußballs. Denn nach dem, was an diesem Sonntag im Rahmen einer sehr gut organisierten Pressekonferenz im Vereinsheim des VfB Lampertheim verkündet wurde, bleibt im Amateurfußball der südhessischen Stadt kein Stein mehr auf dem anderen. Der FC Olympia und der VfB, die sich schon seit 1948 als langjährige Rivalen gegenüberstanden, bilden ab der kommenden Saison als „SG FC Olympia/VfB Lampertheim“ eine Spielgemeinschaft.

40 Spieler werden in zwei Teams um Punkte und Tore spielen. Die erste Mannschaft spielt in der Kreisliga B. Dorthin wäre der VfB nach einer schwachen Saison möglicherweise abgestiegen und in dieser Klasse spielt aktuell auch der FC Olympia. Eine zweite Mannschaft tritt in der Kreisliga D mit vielen Lokalderbys im Ried an.


Düpre trainiert erste Mannschaft


Trainer der ersten Mannschaft wird B-Lizenzinhaber Thomas Düpre, der bislang die Verantwortung bei der Olympia trug. Für die zweite Mannschaft zeichnet Tim Feldhinkel (C-Lizenz) verantwortlich. Den Vorsitz des Sportausschusses übernimmt Patrick Andres. Er wird dabei von Manuel Tiefel unterstützt, der sich vorwiegend um die zweite Mannschaft kümmert.

Nachdem die große Fusion im Lampertheimer Fußball vor gut einem Jahr wegen des „Nein“ des damals noch gut aufgestellten VfBs scheiterte, wurde diesem scheinbar gescheiterten Vorhaben nun neues Leben eingehaucht. Dies hat seine Ursache auch in der gescheiterten Vorstandswahl des VfB Lampertheim im vergangenen Februar. Doch hier zeichnete es sich aus, dass die Verantwortlichen des FC Olympia, als Triebfeder dieses Fusionsgedankens, in engem Kontakt zum VfB-Arbeitskreis standen, der sich nach dieser missglückten Generalversammlung gebildet hatte. Sofort signalisierten sie Gesprächsbereitschaft, als der VfB wegen einer Spielgemeinschaft anfragte. Ein Antrag, der von der VfB-Generalversammlung mit 80-prozentiger Mehrheit getragen wurde.

Die Corona-Krise tat ein Übriges. „Covid-19 hat zwar unseren Spielbetrieb zum Erliegen gebracht, aber sie schuf auch Freiräume für einige Funktionäre, die sich nun der Bildung einer Spielgemeinschaft widmeten“, erklärten die Vorstände beider Vereine unisono. Zwar bietet sich die Spielgemeinschaft als Vorstufe einer möglichen Fusion im Lampertheimer Fußball regelrecht an, der auch die AS Azzurri Lampertheim wohlwollend gegenübersteht, doch beide Vereine wollen zunächst einmal kleine Schritte gehen. „Wir spielen jetzt erst einmal Fußball und lernen uns dabei kennen“, legt Reinhard Wistuba, der Vorsitzende des FC Olympia Wert darauf, nicht gleich Luftschlösser zu bauen, wohlwissend, dass ein dritter Kooperationspartner alsbald Gewehr bei Fuß stehen könnte.


Vorne mitspielen


Auch bezogen auf die sportlichen Ziele übt sich die Spielgemeinschaft zunächst eher zurückhaltend und will in der kommenden Saison „lediglich“ zu den besten fünf Mannschaften der Kreisliga B zählen. Spätestens aber in drei Jahren wünschen sich Olympia und VfB die Kreisliga A als Spielklasse. Die zweite Mannschaft soll bis dann den Aufstieg in die Kreisliga C geschafft haben.

Danach aber soll es weiter bergauf gehen. „Wir setzen uns zum Ziel, in fünf Jahren in der Kreisoberliga Bergstraße sportlich beheimatet zu sein, mit einer guten zweiten Mannschaft als Unterbau, die in der B-Liga spielt“, kommt in den Worte des VfB-Verantwortlichen zum Ausdruck, dass die neugegründete Spielgemeinschaft sich mittelfristig ordentliche Ziele gesetzt hat.

VfB-Urgestein Uwe van gen Hassend, der dem elfköpfigen Arbeitskreis seines Vereins angehört und am Sonntag souverän durch die Sitzung führte, ergänzte, dass die Spielgemeinschaft bald zu den namhaften Adressen im südhessischen Ried zählen soll. „Aus dem gemeinsamen Nebeneinander zwischen Olympia und VfB ist nun doch sehr schnell ein gemeinsames Miteinander geworden“, sagt Olympia-Boss Wistuba, der nicht unerwähnt ließ, dass diese Idee inzwischen auch den Segen der Mitglieder beider Vereine hat.


Quelle: Matthias Bähr / Südhessen Morgen

Foto: Nix

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