Ringo Vermächtnis bewegt die Fußballvereine

Spendenübergabe von 2270€

SPENDE BENEFIZSPIEL ZU EHREN DES VERSTORBENEN TORWARTTRAINERS ALIJA HERCEGOVAC BRINGT MEHR ALS 2000 EURO FÜR ATHLETES FOR CHARITY EIN / SCHECKÜBERGABE IM STADION


„Ringos“ Vermächtnis bewegt die Fußballvereine


Marco Steffan war überwältigt. „Dass Ringo das Herz am rechten Fleck hatte, wusste ich sowieso“, sagte der Präsident der Lampertheimer „Athletes for Charity“-Stiftung bei der Übergabe des Spendenschecks über 2270 Euro im Vereinsheim des FC Olympia. „Aber dass es ihm auch wichtig war, dass seine Timo-Hildebrand-Trikots an ‚Athletes for Charity‘ gehen sollten, hat mich umso mehr bewegt.“


Ringo, das war Alija „Ringo“ Hercegovac – ein in Lampertheim und der ganzen Region geschätzter Torwarttrainer, der am 31. Mai im Alter von 72 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung starb. Und auch der Mann, der als Entdecker des aus Hofheim stammenden Ex-Nationaltorhüters Timo Hildebrand gilt. In den Wochen vor seinem Tod hatte „Ringo“ entschieden, dass die Trikots – zwei Geschenke Hildebrands von der Sommermärchen-WM 2006 und aus seiner Zeit bei Schalke 04 – einem wohltätigen Zweck zu Gute kommen sollten.

Also stellten Familie Hercegovac und vier Lampertheimer Vereine – beim FC Olympia, aber auch beim VfB, der AS Azzurri und dem FC Waldesruh hatte sich „Ringo“ um die Schlussmänner gekümmert – kurzerhand ein Benefizspiel auf die Beine. Ende Juli traf eine Auswahl mit Weggefährten „Ringos“ im Adam-Günderoth-Stadion auf Teams von Olympia, Azzurri, VfB und Waldesruh (unsere Zeitung berichtete). Das alles war keine Selbstverständlichkeit, sagt FCO-Sportausschusschef Patrick Andres heute. „Ihr habt euch mitten in der Trauerphase die Zeit dafür genommen“, wandte sich Andres an Witwe Nada und Sohn Alen. Olympia-Trainer Thomas Düpre ergänzte: „Wir sind der ganzen Familie sehr dankbar, dass sie es möglich gemacht hat, dass alle ihre Trauer so zum Ausdruck bringen konnten.“


„Das war sein Leben“


Eine Alternative zu diesem etwas anderen Abschiedsspiel hätte es aus Sicht der Familie nicht gegeben. „Das war sein Leben. Es hat gepasst“, stellte Alen Hercegovac klar. Seine Mutter sah das genauso. „Ich will mich bei den Vereinen bedanken, dass sie so mitgemacht haben. Es war sehr schön“, sagte sie mit ruhiger Stimme – und bedankte sich besonders bei Andres, der die Organisation in die Hand genommen hatte.

Die anderen Anwesenden – auch Rudi Bräunig (Olympia), Giuseppe Sanfilippo (Azzurri) sowie Andrea und Friedrich Prokop, Ute Heiser und Siegfried Gutschalk vom FC Waldesruh waren zur Übergabe gekommen – stimmten zu. „Es war uns wichtig, mitzumachen. Wenn es darauf ankommt, halten wir zusammen“, meinte Waldesruh-Vorsitzende Prokop. Andres gab das Kompliment zurück und lobte, dass die Zusammenarbeit „super geklappt“ habe. Ihre Erlöse vom Benefizspieltag rundeten die Vereine auf 1200 Euro auf. Die Versteigerungen, die das Auktionshaus Schwab geleitet hatte, brachten insgesamt 625 Euro ein. Ex-Nationaltorwart Hildebrand, der beim Benefizspiel vor Ort war, legte den Betrag von 320 Euro, für den sein WM-Trikot versteigert wurde, zusätzlich oben drauf. Hinzu kommen die Erlöse aus den Erinnerungs-Shirts („Du wirst immer mein Freund sein!“) sowie Ball-, Trikot- und Sachspenden der Firma Supporters und der Sportgeschäfte Sperl und BS-Teamsport.

„Jeder Cent wird ohne Reibungsverluste verwendet, um kranken und benachteiligten Kindern in der Region zu helfen“, versprach Steffan – und nannte einen Jungen aus Bobstadt, ein Mädchen aus Hockenheim und ein Kinderhospiz in Wilhelmshaven, die „Athletes for Charity“ unterstützen will. Doch nicht nur diese Hilfsaktion wird Ringos Vermächtnis bleiben. Vor der Spendenübergabe erinnerten die Anwesenden an einen „positiv verrückten“ Menschen, den man auch nachts für ein Training hätte anrufen können – und der gerne mal am späten Abend spontan mit der Mannschaft zu Hause aufschlug. „Ringo war ein Bindeglied zwischen allen Lampertheimer Vereinen“, erklärte Prokop und merkte an: „Diese Lücke wird nicht zu schließen sein. Einer, der sich so aus Leidenschaft engagiert – solche Menschen sterben leider aus.“

Die vielen Anekdoten über „Ringo“ helfen bei der Trauerverarbeitung. So steht nicht der Verlust eines geliebten Zeitgenossen im Vordergrund, sondern dessen Leben und Werte, die es weiterzutragen gilt. Daran liegt auch Steffan viel: „Man hat am Tag des Benefizspiels und auch heute gemerkt, was für ein großartiger Typ Ringo war.“


WARUM EIGENTLICH „RINGO“?


Das Rätsel um den Spitznamen „Ringo“, den der am 17. August 1946 geborene Alija Hercegovac trug, ist gelöst.

Er hat seinen Ursprung in Western-Erzählungen.

„Ringo mochte schon als Kind in Bosnien Westernfilme und Hefte mit Westerngeschichten – unter anderem den Film mit John Wayne, der den Ringo spielte“, erklärte FCO-Sportausschusschef Patrick Andres und berief sich dabei auf Familienkreise.


Quelle: Südhessen Morgen / Claudio Palmieri


Eine Spendensumme in Höhe von 2270 Euro, die ist im Juli beim Benefizkicken und der Auktion der Lampertheimer Fußballvereine AS Azzurri, FC Olympia, VfB und FC Waldesruh gemeinsam mit Familie Hercegovac und der Stiftung „Athletes for Charity“ zusammengekommen. Damit haben die Akteure dem plötzlich verstorbenen Torwarttrainer und Schiedsrichter Alija „Ringo“ Hercegovac die letzte Ehre erwiesen. „Es war sein Wunsch, dass, sollte ihm etwas zustoßen, seine Trikots versteigert werden“, erinnert Patrick Andres vom FC Olympia, der gemeinsam mit seinen Kollegen das Event binnen weniger Wochen organisiert hatte. Dass die Vereine trotz unterschiedlicher Meinungen in Sachen Vereins- und Clubfusion gemeinsam für die soziale und gute Sache einstehen, das ist als wunderbares Zeichen des Respekts und der Wertschätzung zu betrachten. „Wir halten zusammen und wir kämpfen gemeinsam“, bringt es Andres auf den Punkt. Die Spendensumme wurde nun im Beisein seiner Kollegen Thomas Düpre und Rudi Bräunig , Ute Heiser, Siegmund Guschalk sowie Andrea und Friedrich Prokop vom FC Waldesruh und außerdem Giuseppe Sanfilippo von AS Azzurri an Marco Steffan und seine Stiftung „Athletes for Charity“ übergeben. „Ich danke allen für ihr Engagement und natürlich auch Ringo“, sagte der Gründer. Das Geld wird seine Bestimmung finden und in bestehende Projekte zugunsten kranker und benachteiligter Kinder fließen. Hercegovac hatte es geschafft, mit seiner Art bei allen Vereinen in Stadion eine Brücke zu schlagen. Er war von allen gemocht und respektiert und diese Erinnerung wird bleiben. „Er wird nicht vergessen. Ringo ist in den Köpfen der Spieler und motiviert uns weiter“, versichert Patrick Andres. Dass sich die Vereine auch künftig gemeinsam sozial engagieren ist damit nicht ausgeschlossen.


Information: Die Spendensumme kommt der Stiftung „Athletes for Charity“ (A4C) zugute, die sich kranken und benachteiligten Kindern annimmt. Weitere Informationen unter www.athletesforcharity.de


Quelle: Lampertheimer Zeitung / Meike Paul


„Diese Lücke kann man nicht schließen“

Abschiedsspiel für Ringo bringt 2.270 Euro in die Spendenkasse für die Stiftung „Athlets for Charity“


Wie beliebt der am 31. Mai im Alter von 72 Jahren verstorbene Trainer Alija "Ringo" Hercegovac war, zeigte sich noch einmal ganz deutlich bei der emotionalen Spendenübergabe des Erlöses aus der Benefizaktion Ende Juli, bei der auch Ex-Nationaltorhüter Timo Hildebrand dabei gewesen war und gemeinsam mit Nada Hercegovac, der Witwe des beliebten Torwarttrainers, den Anstoß für das Abschiedspiel gab. „Man konnte am Tag des Spiels und kann auch jetzt noch spüren, was für ein toller Typ Ringo war“, meinte Marco Steffan von Athlets for Charity bei der Übergabe des Erlöses aus der Benefizaktion und sprach damit allen Anwesenden aus der Seele. Die vier Vereine FC Olympia, Azzuri, VfB und Waldesruh hatten sich zusammengeschlossen und die Aktion in wenigen Wochen auf die Beine. Ringos letzer Wunsch sei es gewesen, zwei Trikots aus seinem Besitz, die sein Zögling Timo Hildebrand ihm einst geschenkt hatte, zugunsten der Stiftung „Athlets for Charity“ zu versteigern – ein Trikot der Nationalmannschaft aus dem Sommermärchen 2006 sowie ein Schalke-Trikot. In der Halbzeit erzielte Auktionator Robert Schwab gute Preise für die zwei besonderen Shirts. Zudem hatten die beteiligten Vereine für das leibliche Wohl der Besucher gesorgt und mit dem Erlös aus dem Verkauf von Getränken, Kuchen, Bratwurst und Pizza die Spendensumme aufgestockt. Insgesamt sind 2.270 Euro zusammengekommen. „Wir sind alle sehr dankbar, dass Nada und ihre Familie uns die Möglichkeit gegeben haben, unserer Trauer Ausdruck zu geben. Das war sehr emotional und es sind viele Wegbegleiter gekommen“, erinnerte sich Patrick Andes, der damals den Part des Stadionsprechers übernommen hatte. Ringo sei ein Bindeglied für alle Lampertheimer Vereine und alle Sportler gewesen, was auch sich auch nach seinem Tod noch widerspiegelt und sich gerade bei der Benefizaktion gezeigt hat. „Wenn es drauf ankommt, halten wir alle zusammen“, meinte die Vorsitzende des FC Waldesruh, Andrea Prokop und ergänzte: „Er war immer für uns da und war mir immer ein guter Ratgeber, sein Sohn Alen ist es heute noch.“ Auch seine positiv verrückte Art habe ihn ausgezeichnet: So hat sich der Trainer nach einem gewonnenen Spiel auch gerne mal den Kopf oder Bart abrasieren lassen, wie sich seine Frau  schmunzelnd erinnert. „Er war selbst Tormann und hat alle seine Erfahrungen weitergegen. Damit hat er Erfolg gehabt“, erzählte Nada Hercegovac weiter. „Wenn Ringo auf den Platz gekommen ist, wurde er von allen mit großem Respekt behandelt. Er war heilig hier drin, zu recht“, zollte ihm auch FC Olympia-Trainer Thomas Düpre Respekt. Dass er in der Erinnerung der Fußballer weiterlebt, zeigen auch die gedruckten T-Shirts mit seinem Antlitz und dem Spruch: „Du wirst immer mein Freund sein.“ 


Quelle: TIP Verlag / Eva Wiegand

Foto: Eva Wiegand










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