Bewegung hält ihn fit

Heinrich Fassoth feiert seinen 95. Geburtstag. Bis jetzt ist er dem FC Olympia verbunden.

Das herrliche Spätsommerwetter mit strahlendem Sonnenschein passte so richtig zum fröhlichen Gemüt von Heinrich Fassoth, der seinen 95. Geburtstag im Kreise seiner Familie feiern durfte. Bürgermeister Gottfried Störmer überreichte dem Jubilar aus diesem Anlass die Glückwunschurkunden von Ministerpräsident Volker Bouffier und Landrat Christian Engelhard und selbstverständlich auch ein Schreiben vom „Bojemoschter“ persönlich.

Heinrich Fassoth erblickte im nahen Lorsch das Licht der Welt und zog im Alter von 13 Jahren mit seinen Eltern nach Lampertheim um. In Heppenheim erlernte er das Maler- und Tüncher-Handwerk. Da er aufgrund seines Berufs während der Wintermonate oft arbeitslos war, nutzte er eines Tages die Gelegenheit und wechselte zur damaligen „Zellstoff“ in Mannheim-Waldhof, wo er 30 Jahre lang seinem Beruf ganzjährig nachgehen konnte.



In Lampertheim lernte Fassoth auch seine spätere Ehefrau Margot (geb. Strubel) kennen. „Beim ‚Lerch‘ am Neurhein haben wir uns beim Schwimmen näher kennengelernt“, erinnert sich der Jubilar noch gut an ihre ersten gemeinsamen Treffen. Im November 1945 fand schließlich die Hochzeit statt. Die Jahre zuvor waren für beide weniger schön, da es Heinrich Fassoth zunächst in russische Gefangenschaft nach Kiew verschlug. Nachdem das junge Paar in der Ostendstraße eine Bleibe gefunden hatte, zog es 1952 in das eigene Haus in der Mannheimer Straße um, das mit großem Arbeitseinsatz und viel persönlichem Engagement erbaut wurde. Aus der glücklichen Ehe gingen zwei Söhne und eine Tochter hervor, die den Eltern drei Enkel und inzwischen sechs Ur-Enkel bescherten. Leider verlor Heinrich Massoth vor zwei Jahren nach langer, schwerer Krankheit seine Ehefrau, nachdem er sie zu Hause liebevoll gepflegt hatte.

Seine persönliche Einstellung und sein ungebrochener Arbeitswille halten den Jubilar nach dem Motto „Bewegung hält fit!“ bis heute gesund und fröhlich. Zu seinen bevorzugten Hobbys zählt der Fußball. Als Mitglied des FC Olympia 09 Lampertheim nimmt er bis heute rege an den sportlichen Ereignissen teil und war über viele Jahre hinweg als Trainer der Schülermannschaften aktiv. Zu den gemeinsamen Unternehmungen mit seiner Ehefrau zählte das Reisen. Dabei zog es die beiden immer wieder zum Wandern nach Österreich und an die Nordsee.

Trotz seiner Fröhlichkeit und seiner persönlichen Fitness hat es Fassoth aber niemals an Einsicht mangeln lassen. „Mit 93 Jahren habe ich meinen Führerschein zurückgegeben und das Auto meiner Tochter geschenkt. Man sollte immer wissen, wann es Zeit ist!“, lautet bis heute seine Devise. Deshalb verzichtet er auch auf das Radfahren, weil in seinem Alter die Folgen eines Sturzes seine geliebte Bewegungsfreiheit von heute auf morgen erheblich einschränken könnten.


Bürgermeister Störmer brachte das Leben des äußerst rüstigen Jubilars, der bis heute nicht auf Tabletten und diverse Arzneimittel angewiesen ist und im Kreise seiner Familie fröhlich Geburtstag feiern kann, auf den Punkt: „Sie haben in ihrem Leben alles richtig gemacht.“


Quelle: Lampertheimer Zeitung / Foto: Thorsten Gutschalk


Heinrich Fassoth feierte gestern im Kreise seiner Familie seinen 95. Geburtstag. Der Jubilar begrüßte gut gelaunt und körperlich fit seine Gäste wie Bürgermeister Gottfried Störmer, der als Vertreter der Stadt Lampertheim gekommen war. Weitere Gratulanten waren Wegbegleiter und Sportfreunde des Fußballvereins FC Olympia 09 Lampertheim.

Heinrich Fassoth ist ein fröhlicher Mensch, bestätigten seine Angehörigen. Diese Fröhlichkeit scheint eine Zutat für das Rezept zu sein, auch im hohen Alter noch so vital sein zu können. Sein Wohlbefinden rühre auch von, dass er immer unterwegs gewesen sei, sich viel bewegt und gearbeitet habe. Außerdem habe er früher viel Sport getrieben. So hat Fassoth beim FC Olympia Fußball gespielt und junge Kicker trainiert. Als er später für seine Familie in der Mannheimer Straße ein Haus gebaut hat, gab es reichlich Arbeit.


In Lorsch geboren


Fassoth ist 1923 in Lorsch geboren und aufgewachsen. Seine Mutter Anna-Maria war eine gebürtige Lampertheimerin. Deshalb war die Familie auch nicht abgeneigt, in die Spargelstadt zu ziehen. Als Vater Valentin im Strebelwerk Mannheim Arbeit fand und der Weg per Fahrrad von Lorsch doch etwas weit war, entschloss sich die Familie im Jahr 1936 zum Umzug. „Seitdem bin ich da“, sagt der Jubilar lachend. Zuerst habe die Familie in der Ostendstraße gelebt. Fassoth wurde in den Zweiten Weltkrieg eingezogen und kam in russische Kriegsgefangenschaft. Er hat eine Lehre als Maler und Tüncher in Heppenheim absolviert, zuerst in einer Mannheimer Firma gearbeitet und später über 30 Jahre im Zellstoffwerk Mannheim-Waldhof. „Insgesamt habe ich 50 Jahre geschafft“, erklärt der Jubilar.

Nach dem Kriegsende hat er Margit Strubel geheiratet, die er beim Baden am Neurhein kennengelernt hatte. Das Ehepaar reiste gerne, war in Österreich in den Bergen oder am Meer. Ehefrau Margit ist vor vier Jahren verstorben. Seine Angehörigen berichten, dass Fassoth sie bis zu ihrem Tod liebevoll gepflegt habe. Aus der Ehe sind drei Kinder hervorgegangen. Außerdem zählen drei Enkel und sechs Urenkel zur Familie. 


Quelle: Südhessen Morgen


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