Die Jahre von 1952 bis 1981
Dem Chronisten ist beim Stöbern in den Archiven dieser Zeit ein weiteres bedeutendes Ereignis aufgefallen. Anfang Mai 1950 empfing die Jugend des FCO die Vertretung von Young Fellows Zürich. Dies war nach unseren Unterlagen nicht nur die erste internationale Begegnung seit 1921.
Auch wenn dies heute für viele nicht mehr nachvollziehbar ist, Deutschland war nach dem 2. Weltkrieg zunächst isoliert, das erste Länderspiel der Nationalmannschaft fand erst am Buß- und Bettag 1950 statt. Die finanziellen Voraussetzungen waren sicherlich wesentlich schlechter als heute. Deshalb ist dieses Spiel, das übrigens der Olympia-Nachwuchs 4:1 gewann, besonders zu erwähnen.
Bis in das Jahr 1956 konnte sich die erste Mannschaft des FCO in der höchsten Hessischen Spielklasse halten. Mit dem dann folgenden Abstieg ging die auch aus heutiger Sicht sportlich erfolgreichste Zeit unseres Vereins zu Ende. Natürlich wurde damit der Fußball in Lampertheim nicht zur Nebensache. Auch in der Bezirksliga spielte unsere Mannschaft tollen Fußball.
Im Jahr 1965 bildete der Hess. Fußball-Verband drei Gruppenligen, um den doch recht deutlichen Leistungsunterschied zwischen erster und zweiter Amateurliga auszugleichen. Ausgerechnet in diesem Jahr konnte unsere Mannschaft keinen vorderen Tabellenplatz belegen und verpaßte die Qualifikation für die neue Liga. Aufgeschoben war aber keinesfalls aufgehoben. Von Anfang an spielte die Mannschaft unter dem damaligen Trainer, Günther Ratzel, eine führende Rolle in der Bezirksliga und schaffte Meisterschaft und Aufstieg in die zweithöchste Amateurliga.
Welche Begeisterung in Lampertheim herrschte, belegt ein Zeitungsbericht vom 07.01.66, den wir im Stadtarchiv fanden. Der Mannheimer Morgen berichtete von einem Zuschauerschnitt von EINTAUSEND Besuchern pro Heimspiel. Und noch eine Zahl. Zum ersten Heimspiel in der Gruppenliga am 16.08.66 empfing der Neuling aus Lampertheim den Gast aus Kelkheim. Wie einem Bericht der Lampertheimer Zeitung zu entnehmen ist, kamen zu diesem Spiel “nur” 500 Zuschauer. Beide Zahlen sind heute kaum mehr vorstellbar.
Ein besonderes Ereignis prägte das Jahr 1966 für die Stadt Lampertheim. Die erste dieser Verschwisterungen erfolgte mit der französischen Stadt Ermont. Der FCO war dann der erste Lampertheimer Verein, der unsere neue Partnerstadt besuchte.
Die Kontakte zu Ermont und zu den Städten Wierden und Maldegem wurden in den folgenden Jahrzehnten stets gepflegt.
Die Jahre 1967 und 1968 kann man heute als die Jahre der Entscheidungsspiele überschreiben. Nach einer verkorksten Vorrunde mußte unsere Mannschaft 1967 in einem Spiel gegen den SV Münster den dritten Absteiger aus der Gruppenliga ermitteln. In Pfungstadt erwischte man einen rabenschwarzen Tag und unterlag mit 0:5 Toren. Der Versuch des sofortigen Wiederaufstiegs scheiterte denkbar knapp. Das notwendige Entscheidungsspiel um den Aufstieg in Biebesheim verlor der FCO vor 4.000 Zuschauern gegen die SG Arheiligen mit 0:1. Dabei konnte man sogar einen Elfmeter nicht verwandeln.
Das Jubiläumsjahr 1969 verbrachte die Olympia somit in der Bezirksliga. Sportlicher Höhepunkt der Feierlichkeiten war sicherlich das Gastspiel des damaligen Europapokalsiegers, Borussia Dortmund. Vor etwa 2.500 Zuschauern gewann der Bundesligist standesgemäß mit 9:2.
Das Jahr 1971 brachte dann das dritte Entscheidungsspiel innerhalb weniger Jahre. Diesmal ging es wieder um den Aufstieg in die Gruppenliga. Vor wieder etwa 4.000 Zuschauern gab es in Bensheim gegen den VfR Groß-Gerau eine 0:3 Niederlage. Diesen Rückschlag verdaute unsere Mannschaft hervorragend. Unter Trainer Manfred Schröder schaffte sie 1972 den direkten Aufstieg in die zweithöchste Hessische Amateurklasse, die Ende der siebziger Jahre in Landesliga umbenannt wurde. 1980 konnte der FC Olympia den direkten Abstieg gerade noch vermeiden. In Groß-Gerau mußte man allerdings wieder einmal zu einem Entscheidungsspiel antreten. Auch gegen die TSG Usingen riß die schwarze Serie nicht. Es gab eine äußerst unglückliche 2:3-Niederlage. Noch schlimmer erwischte es unseren Verein im folgenden Jahr 1981 mit dem Abstieg in die A-Klasse.
Der Schock des Abstiegs in eine unbekannte Klasse saß sicher tief, aber die Talfahrt sollte unbedingt gestoppt werden. Mit einer Reihe namhafter Neuzugänge wollte der FCO so schnell wie möglich wieder aufsteigen. Nach einigen Anlaufproblemen fand sich die Mannschaft zu einer homogenen Einheit, verpaßte den direkten Wiederaufstieg aber knapp.